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KNOW-HOW, KNIGGE & KARRIERE

KNOW-HOW, KNIGGE & KARRIERE

Das Zauberwort heißt "soft skills"

Reines Fachwissen reicht heutzutage nicht mehr aus, um im Beruf Erfolg zu haben. Das Zauberwort heißt: soft skills.

Doch viele denken nicht daran, dass zu diesen „weichen Faktoren“ als wichtiger Teil der sozialen Kompetenz auch die guten Umgangsformen gehören. Jeder Mensch kennt einige Regeln aus dem Elternhaus, wie rücksichtsvoll, hilfsbereit und höflich zu sein und die Grenzen zu anderen Menschen einzuhalten. Darüber hinaus gibt es aber keine Regel, die immer stimmt und überall auf der Welt zu jeder Zeit gilt. Es kommt nämlich immer auf die Situation an, in der man sich gerade befindet.

Privat gibt es andere Regeln als im Beruf. Regeln auswendig zu lernen für den Umgang mit Anderen macht aber deshalb keinen Sinn, weil unbewusste Vorgänge die Beziehung zwischen Menschen am meisten beeinflussen. Bevor überhaupt die ersten Worte gesprochen werden, können bereits Antipathien oder emotionale Blockaden entstehen. Es ist nämlich erwiesen, dass die rationale und die emotionale Ebene zwischen Menschen untrennbar miteinander verbunden sind.

Es gibt also eine bewusste und eine unbewusste Kommunikation. Die Art und Weise wie jemand mit mir umgeht, erweckt bei mir ein gutes oder ein schlechtes Gefühl. Die Kommunikation zwischen Menschen läuft nämlich immer auf zwei Ebenen ab.

Es gibt eine rationale (im Kopf) und eine emotionale (im Bauch) Ebene.

Dabei spielt die emotionale, also gefühlsmäßige, immer die Hauptrolle. Der Mensch ist und bleibt es auch im Beruf, ein emotionales Wesen. Seit vielen Jahren hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass ein hoher IQ (Intelligenzquotient) keineswegs die Garantie für beruflichen Erfolg ist.

Viel wichtiger ist der EQ (emotionale Quotient) auch „emotional quality“ genannt.

Für die „Intelligenz der Gefühle“ brauchen wir folgende Fähigkeiten:

  • 1. Die eigenen Emotionen und Vorurteile erkennen

  • 2. Sie richtig zu handhaben und produktiv zu nutzen

  • 3. Sich in allen Situationen zu motivieren

  • 4. Sich in andere Menschen hineinzuversetzen

Die Wichtigkeit der emotionalen Ebene ist auch bei unseren Umgangsformen mit Anderen nicht zu unterschätzen. Die allerwichtigste Basis für den Umgang miteinander ist in allen Situationen immer eine wertschätzende positive innere Grundeinstellung zu anderen Menschen. Damit sind die „soft skills“ gemeint, die sehr wichtig sind für unsere soziale Kompetenz.

Die "soft skills" sind:

1. Wertschätzung
Jeder Mensch hat ein Recht darauf, mit Achtung und Respekt behandelt zu werden.

2. Empathie
Das Hineinversetzen in den Anderen, in fremde Kulturen, und andere Einstellungen und Meinungen tolerieren.

3. Herzlichkeit
Menschen mögen, offen auf sie zu gehen, sie anlächeln, sie registrieren und ihnen Aufmerksamkeit und Verständnis schenken.

Diese wichtigen Faktoren sollten in allen Lebensbereichen angewendet werden. Auch im privaten Bereich unter Freunden und in der Familie sind sie wichtig. Im Geschäftsbereich bringen sie einem Menschen Anerkennung und Erfolg im täglichen Umgang mit Vorgesetzten, Kundinnen und Kunden. Mit Höflichkeit und Hilfsbereitschaft gepaart sind die „soft skills“ der einzige Weg, um im Leben und im Beruf Erfolg zu haben. Es lohnt sich also, sie jeden Tag anzuwenden und zu üben.

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Die erste Begegnung: Grüßen und Begrüßen

→ Grüßen: Alle berührungslosen Kontaktaufnahmen wie Winken, Hallo, Guten Tag mit Blickkontakt. Das kann nah oder in Entfernung geschehen.

→ Begrüßen: Ist immer mit Anfassen verbunden. Hand geben, umarmen oder Küsschen.

→ Auf privater Ebene grüßt derjenige, der den anderen zuerst sieht. Jüngere grüßen Ältere immer zuerst.

Auf dem beruflichen Spielfeld gibt es eine Rangordnung. Zuerst werden gegrüßt:

  1. Kundinnen und Kunden
  2. Vorgesetzte
  3. Eine Gruppe, wenn man dazukommt.
  4. Schon Anwesende in einem Raum, wenn man eintrifft.

Beim Begrüßen, das heißt anfassen, entscheiden Vorgesetzte, ob sie eine Begrüßung wünschen, und sie zeigen das durch Reichen der Hand. Außer Vorgesetzten haben auch Gastgeberinnen und Gastgeber dieses Recht. Alle Vorgesetzten haben dabei das Recht als erste gegrüßt zu werden und die Entscheidungsfreiheit, ob sie eine Berührung wünschen.

Für Ankommende aufzustehen ist ein nonverbales Zeichen der Wertschätzung und ein höflicher Mensch, auch die Frau, steht zur Begrüßung anderer immer auf. Stehen Sie auf, beachten Sie die angemessene Distanz und nehmen Sie Blickkontakt mit einem Lächeln auf.

Schließen Sie beim Aufstehen Ihr Jackett oder ihre Kostümjacke. Mit diesem Signal drücken Sie eine weitere Wertschätzung aus. Bitte auch die Hände aus den Hosentaschen nehmen.

Sich vorstellen

Stellen Sie sich vor mit Vor- und Nachnamen.

Die beste und selbstbewussteste Form ist die: „Ich bin – Version. Bitte sprechen Sie andere Menschen immer mit ihrem korrekten Titel an. Der eigene akademische Grad wird bei einer Selbstvorstellung nie genannt.

Siezen Sie jeden Menschen, der älter ist, wenn es keine extra Absprache gibt. Weiterhin gilt immer noch, dass das Du–Anbieten von einem älteren Menschen ausgehen muss. Wenn Sie das Du anbieten, geht der andere davon aus, Sie beim Vornamen nennen zu dürfen.

Der erste Eindruck

„Der erste Eindruck findet nicht im Kopf sondern im Bauch statt“. Von dort bekommt man nämlich in wenigen Sekunden die Signale und teilt die Person in ein Raster ein: sympathisch oder unsympathisch. Vorurteile und Erwartungen sind oft ausschlaggebend, wie man das Gegenüber bewertet. Seien Sie deshalb bereit, den ersten Eindruck bei näherer Bekanntschaft zu korrigieren.

Gut zu wissen ist auch, was beim ersten Eindruck zählt:

  1. Der Inhalt des Gesprochenen – 7%
  2. Die Stimme – 38%
  3. Körpersprache und Kleidung – 55%

Am meisten zählt also die Körpersprache und die Kleidung. Sie haben eine starke Signalwirkung.

Grenzen (er)kennen

Ein weiterer wichtiger Grundsatz der guten Kommunikation ist die „Grenzwahrung“. Es gibt nämlich ungeschriebene Gesetze im Umgang mit anderen Menschen. Unter Distanzzonen fällt der räumliche Abstand zum Gegenüber:

  1. Die „intime Distanzzone“, nah bis Körperkontakt, ist unter Fremden und im Geschäftsleben eine Tabuzone. Ausnahmen sind Berufe wie Ärzte, Physiotherapeuten, Pflegepersonal, Tanzlehrerinnen und Tanzlehrer usw.
  2. Die „persönliche Distanzzone“, gilt zwischen einem halben und einem Meter, für Gespräche oder für den Handschlag
  3. Die „gesellschaftliche Distanzzone“ endet bei zwei Metern
  4. Die „öffentliche Distanzzone“ verläuft ins unendliche

Je weiter weg man ist, umso schwerer ist es Kontakt herzustellen. Bitte beachten Sie dies bei Präsentationen oder in Ihrem Unterricht.

Wie verhalte ich mich im Tagesgeschäft?

Ich achte täglich auf meine Körperhygiene und ein gepflegtes Äußeres und wähle meine Kleidung entsprechend meiner Unterrichtsgruppen.

Ich behandele mein mir zur Verfügung stehendes Arbeitsmaterial mit Sorgfalt.

Ich bin immer pünktlich und positiv eingestellt und motiviere mich jeden Tag, da ich einen Arbeitsplatz habe, einen wunderbaren Beruf und ein tolles Arbeitsumfeld.

Ich übernehme Verantwortung für meine mir übertragenen Aufgaben und für den reibungslosen Ablauf im Tagesgeschäft meiner Tanzschule. Alle Kundinnen und Kunden bezahlen für meine gute Arbeit und damit für mein Gehalt.

Ich verhalte mich freundlich zu ihnen und zu meinen Kollegen. Meine Vorgesetzten behandele ich mit Respekt und habe Achtung vor ihnen.

Ich behandele jeden so wie ich selbst behandelt werden möchte, dabei bin ich offen, etwas dazu zu lernen und meinen Horizont zu erweitern.

Zu meinem Arbeitgeber/meiner Arbeitgeberin verhalte ich mich immer loyal. Ich stehe zu seiner/ihrer Ideologie und spreche nie schlecht über ihn/sie.

Mir ist klar, dass ich auch in meinem privaten Bereich meine Tanzschule vertrete und mein Benehmen immer auf mein Unternehmen zurückfällt. Auch wenn ich einen schlechten Tag habe, lasse ich mir das vor Kursteilnehmern nicht anmerken.

Ich bin dankbar für alle Chancen und Hilfen, die mir angeboten werden und versuche sie täglich umzusetzen.

Zusammengestellt von Claudia Wehrheim (Tanzschule WehrheimGierok, Friedberg/Bad Nauheim) und Ute Berné (Tanzschule Berné, Hanau) im Auftrag des BDT e.V. © 2008-2021

Tipp: Viele BDT-Tanzschulen bieten Schulungen zu Umgangsformen für Schulklassen, Betriebe, Vereine und andere Gruppen.